Schillat-Höhle
Die Schillat-Höhle – einzige Schauhöhle im Weserbergland
Nur wenige hundert Meter von der streng geschützten Riesenberghöhle entfernt, verbirgt sich ein zweites bedeutendes Naturphänomen: die Schillat-Höhle. Sie wurde 1992 bei Sprengarbeiten im Steinbruch Riesenberg durch den Sprengmeister Hartmut Brepohl entdeckt. Anders als die Riesenberghöhle ist sie heute für Besucher zugänglich – und bietet faszinierende Einblicke in die Erdgeschichte des Weserberglandes.
Entstehung und Zerstörung
Die Schillat-Höhle ist eine sogenannte Schichtfugenhöhle, entstanden durch Wassererosion. Ursprünglich war sie eine trocken gefallene Flusshöhle. Ein Teil der Höhle wurde nach der Entdeckung durch den Gesteinsabbau im Steinbruch unwiederbringlich zerstört. Damit teilt sie ein ähnliches Schicksal wie viele unterirdische Naturdenkmäler, die erst durch menschliche Eingriffe ans Licht kommen – und dabei zugleich Schaden nehmen.
Ausbau zur Schauhöhle
Der verbliebene Höhlenteil wurde gesichert und zu einer Schauhöhle ausgebaut. Am 21. August 2004 öffnete die Schillat-Höhle ihre Pforten für die Öffentlichkeit. Damit ist sie bis heute die einzige Schauhöhle im Weserbergland und hat sich zu einem beliebten Ziel für Touristen, Schulklassen und Naturinteressierte entwickelt.
Natur erleben und verstehen
In der Höhle sind Tropfsteine, Fossilien und Mineralien in Vitrinen ausgestellt. Sie dient zudem als Deutsches Archiv für Sinterchronologie – also als Forschungs- und Dokumentationsstätte zur zeitlichen Entwicklung von Kalkablagerungen. Mit dem angeschlossenen natour.NAH.zentrum ist die Schillat-Höhle heute auch ein Lernort für Umweltbildung: Besucher erhalten Informationen über die Höhle selbst, über die Landschaft des Süntels und den Naturpark Weserbergland.
Fazit
Während die Riesenberghöhle im Verborgenen bleibt und streng geschützt werden muss, macht die Schillat-Höhle die Faszination des unterirdischen Weserberglandes für die Öffentlichkeit erlebbar. Sie steht damit für den gelungenen Spagat zwischen Naturschutz, Forschung und nachhaltigem Tourismus.
Abenteuer Schillat-Höhle 2003
Unser kleines Abenteuer begann mit einer Fahrt in den Steinbruch am Riesenberg – ein ungewöhnlicher Ort, an dem Natur und Geschichte aufeinandertreffen. Bevor wir die Schillat-Höhle betraten, überraschte uns Hartmut Brepohl mit einer Diashow: eindrucksvolle Aufnahmen aus der benachbarten Riesenberghöhle, die der Öffentlichkeit sonst verborgen bleibt.
Mit diesen Bildern im Kopf tauchten wir in die Schillat-Höhle ein. Schon vor ihrer offiziellen Eröffnung durften wir die unterirdische Welt erkunden – ein Erlebnis, das uns nachhaltig beeindruckt hat. Die bizarren Formen, das geheimnisvolle Licht und die Stille der Höhle machten den Besuch zu einem Abenteuer, das uns bis heute in Erinnerung geblieben ist.
Mehr als eine Höhle – das Erlebnis Schillat-Höhle
Die Schillat-Höhle hat sich von einem unterirdischen Naturwunder zu einem vielseitigen Erlebniszentrum entwickelt. Schon die Fahrt mit dem gläsernen Aufzug, 45 Meter hinab durch Millionen Jahre Erdgeschichte, ist ein Höhepunkt. Unten erwartet die Besucher ein märchenhafter Höhlenraum mit funkelnden Kristallen und bizarren Formationen.
Doch die Reise geht weiter: Im natour.NAH.zentrum erzählen spannende 3D-Shows vom Süntel und von der verborgenen Riesenberghöhle. Hinzugekommen ist ein spektakuläres Virtual-Reality-Erlebnis, das den geschützten Nachbarn der Schillat-Höhle in eindrucksvollen 360-Grad-Bildern erlebbar macht – Naturschutz und Digitalisierung in perfekter Verbindung.
Wer nach der Erkundung noch verweilen möchte, findet im Wanderinformationszentrum viele Tipps für Touren und in Schillats Café & Biergarten regionale Spezialitäten mit Ausblick über den Steinbruch.
Die Schillat-Höhle ist heute weit mehr als ein Ausflugsziel – sie ist ein Ort, an dem Natur, Forschung und moderne Erlebniswelten zusammenkommen.
Fotos: © 2003 Manfred Bartrsch.












